Dänen lieben es, wenn es drunter und drüber geht. So zum Beispiel beim Einkauf. Regale sind immer wieder gern leergefegt, damit man nicht nur einen Supermarkt aufsuchen muss, um seinen Einkaufszettel zumindest annähernd vollständig abhaken zu können, anders wäre es ja auch langweilig. Dafür ist der Laden selbst eher selten mal gefegt: Allerlei unappetitlicher Gerümpel – von Verpackungsmaterial, bis zu zerschlagenen Gurkengläsern – gehören zum Erlebnis. Wobei selbst vorrätige Waren in den Regalen eher dem Gerümpel zugerechnet werden sollten, wegen ihrer oft abenteuerlichen Nähe zum Verfallsdatum. Für etwas Stimmung sorgen beim Einkauf immer ein paar geschönte Bilder, die zeigen, was in den Regalen hätte liegen können: Obst, Gemüse, Brot – in grellen Farben aufgemacht, schön anzuschauen wie des Kaisers neue Kleider. Und all dies lässt man sich natürlich gern etwas kosten, so muss man für Waren des täglichen Bedarfs im Schnitt etwa gut ein Drittel mehr berappen als in Deutschland, häufig zahlt man gar den doppelten Preis. Bevor man aber zum Bezahlen kommt, sollte man sich mit Geduld wappnen, denn an den Kassen bilden sich gern besonders lange und latent aggressive Schlangen kaufunlustiger Kunden, die es lieben, ihren Einkaufswagen rein zufällig ab und zu ein wenig in die Fersen ihres Vordermannes zu schieben. An der Kasse beschränkt sich die Interaktion zwischen Kunde und Kassierer in aller Regel auf das Nennen der Summe, die man als Kunde zu zahlen hat, und selbst das grenzt schon an Redseligkeit.
Spaß macht das Einkaufen in Dänemark, zumindest in Kopenhagen, wahrhaftig nicht. Freiwillig mutet man sich dieses Abenteuer eher selten zu. Und hundsgemein teuer ist es obendrein. Was mich wundert, ist, dass die Dänen diese üble Abfertigung einfach so hinnehmen.