Ein Pfingstsonntag ist kein Grund, nicht über die Grenze nach Deutschland zu fahren und dort günstig einzukaufen. In Dänemark ist ja alles so schrecklich teuer, insbesondere Getränke und Süßigkeiten, weshalb die Dänen in Scharen nach Deutschland kommen, um sich mit dem Allernotwendigsten zu versorgen.
Dabei schleppen sie ihre fette Beute über die Grenze, die sie in den kommenden Jahren immer dichter machen wollen, um so böse osteuropäische Räuberbanden draußen vor ihrem heiteren Märchenland zu halten. Man fragt sich, ob der Schaden am dänischen Gemeinwesen, den sie selber anrichten, indem sie Waren in rauen Mengen aus dem Ausland zu sich über die Grenze karren, anstatt sie in heimischen Läden einzukaufen, nicht viel größer ist, als der des mutmaßlichen Räubers aus dem finsteren Osten. Und es wäre gewiss lohnenswert für die dänische Staatskasse, wenn die vielen neuen Zöllner sich besonders einreisende Fahrzeuge mit dänischem Kennzeichen vornehmen würden. Der Begriff ‘Eigenbedarf’ wird von manchem jedenfalls bis zum Bersten gedehnt.
Aber genau hier wird man natürlich nicht ansetzen. Es wäre zwar rational, aber das dänische Projekt Grenzkontrolle ist nicht rational, sondern beruht auf einem üblen Cocktail aus völkischer Nationalromantik und primitiver Angst vor Fremdem. Die Leute, die sich an diesem üblen Gesöff betäuben, sind aber leider oft genau dieselben, die ebenfalls billiges Gesöff aus dem ansonsten ungemochten Deutschland in sich reinkippen und somit ihrer eigenen nationalen Wirtschaft schaden. Und genau diese Klientel darf von der Grenzschließung natürlich nicht benachteiligt werden. Denn es sind wichtige Wähler.